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01.09.2022
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SEG Automotive erreicht ASPICE Level 2 in der Softwareentwicklung

Im Rahmen eines E-Drive-Projekts für einen großen deutschen Automobilhersteller hat SEG Automotive als einer von bislang wenigen Zulieferern der Branche das ASPICE Level 2 erreicht. Dabei gelang die Ausrichtung auf das anspruchsvolle Qualitätslevel in Rekordzeit vor Markteinführung (SOP) des Kundenprodukts.

Die von führenden Automobilherstellern entwickelte Assessment-Methode ASPICE entwickelt sich zu einem Standard für die Überprüfung der (Software-)Entwicklungsprozesse von Zulieferern in der gesamten Automobilindustrie. Grund dafür sind u.a. gestiegene Qualitätsprobleme durch immer komplexere Software in Fahrzeugen sowie staatliche Anforderungen für die Fahrzeugzulassung in vielen Ländern, die sich auch auf die genutzte Software und deren Entwicklung auswirken. Schon heute fordern einige OEMs eine ASPICE-Zertifizierung ein und auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat sich darauf bereits als Standardprozessmodell festgelegt.


Unter ASPICE versteht man die Adaption von SPICE, der Software Process Improvement and Capability dEtermination (auch bekannt als ISO/IEC 15504), auf die Automobilindustrie. 1993 wurde SPICE als Bewertungsmethode von Softwareprozessen von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) sowie der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) entwickelt. Es ermöglicht Assessoren objektiv die Fähigkeit einer Organisation zur effektiven und zuverlässigen Lieferung von Softwareprodukten zu bestimmen.

ASPICE definiert entsprechend eine Best Practice Prozesslandschaft für die Entwicklung von Softwarepaketen in der Automobilentwicklung. Projekte und Konzepte werden darüber so angelegt, dass Management, Zuverlässigkeit und Ergebnisse gewährleistet, zuverlässig und – im Idealfall – vorhersagbar sind. Entsprechend gliedert sich die Methode in die Level 0 (keine oder nur teilweise Erreichung der Qualitäts-Vorgaben) bis 5 (vollumfängliche Beherrschung der Vorgaben sowie permanente Optimierung des Prozesses).

In der Realität ist die Umsetzung äußerst anspruchsvoll: Bei Level 1 zum Beispiel gilt es nicht nur, im aktuellen Software-Projekt jede Anforderung am Produkt zu prüfen und zu erfüllen, sondern auch zusätzliche Funktionen, die nicht gefordert sind, auszuschließen. Die Anforderungen sind bis in die kleinsten Folgeanforderungen herunterzubrechen und über alle Prozessschritte bis zum Ergebnis nachverfolgbar zu dokumentieren (Traceability).





Level 2 erweitert die Anforderungen u.a. auf eine vollständige Ressourcenplanung, in der genau festgelegt ist, was wer wann realisiert – dabei sind auch die Kompetenzen der einzelnen beteiligten Mitarbeiter nachzuweisen. Für Prozess-Abweichungen ist ein Risikomanagement zu etablieren. Während sich die Level 1 & 2 auf ein spezifisches Projekt beziehen, gilt der Standard ab Level 3 für alle Software Projekte gleichermaßen.

Entsprechend komplex und aufwändig ist die Ausrichtung des Entwicklungsprozesses an ASPICE – und entsprechend stolz war am Ende das internationale Entwicklungsteam um Abteilungsleiter Rainer Peck bei SEG Automotive: Das ASPICE Level 2 wurde erreicht und die Kundenanforderungen im E-Drive-Projekt voll erfüllt.

Mehr noch: Obwohl für die Erreichung des Level 2 Prozesse und Toolchain zu optimieren und in Teilen neu aufzubauen waren, wurde das Ziel in Rekordzeit erreicht – rechtzeitig zum SOP des namhaften deutschen OEMs. Das Kundenfeedback für SEG Automotive fiel dementsprechend positiv aus.

„Das Qualitätslevel zu erreichen, ist das eine. Nun gilt es, die hohen Anforderungen dauerhaft und nachweislich im Projekt zu erfüllen“, so Rainer Peck. „Über KPIs schaffen wir diesbezüglich Transparenz und sind auf Überprüfungen entsprechend vorbereitet. Auch für künftige Projekte, die ASPIVE Level 2 erfordern, sind wir damit hervorragend gerüstet!“