SEG Automotive feiert 111 Jahre Starter-Entwicklung und -Produktion

- 111 Jahre Innovation: SEG Automotive feiert über ein Jahrhundert Entwicklung und Produktion von Startern – seit Serieneinführung des elektrischen Anlassers im Jahr 1914.
- Technologische Entwicklung: Vom ersten Schub-Anker-Anlasser bis zu modernen Start/Stopp-Startern hat sich die Startertechnologie kontinuierlich weiterentwickelt.
- Moderne Anforderungen: Heutige Starter sind hochspezialisiert und auf unterschiedliche Fahrzeugtypen und Einbausituationen abgestimmt.
- Aftermarket-Bedarf: Passgenaue Starter mit exakten Fahrzeugzuordnungen über Datenbanken wie TecDoc sind wichtig für Werkstätten und Reparaturbetriebe.
- Nachhaltigkeit durch Remanufacturing: Wiederaufbereitete Starter sind technisch neuwertig, ressourcenschonend und kostengünstig.
- Ersatzteilvielfalt: Neben kompletten Startern sind auch Einzelkomponenten wie Kohlebürstenhalter oder Magnetspulen verfügbar – für wirtschaftliche Reparaturen.
Von der Vergangenheit…
Vor 111 Jahren bedeutete der elektrische Anlasser eine Revolution in der Fahrzeugtechnik. Vor seiner Einführung mussten Fahrzeuge mühsam per Handkurbel gestartet werden – ein Verfahren, das oft zu Verletzungen führte. Der elektrische Anlasser bedeutete entsprechend nicht nur mehr Komfort, sondern auch ein deutliches Plus an Sicherheit.
Der erste Starter war ein sogenannter Schub-Anker-Starter: Ein System, bei dem sich Anker, Welle und Ritzel gemeinsam auf die Motorschwungscheibe zubewegten, um den Motor zu starten. Aktiviert wurde dieser Mechanismus noch über einen sperrigen Fußschalter in der Fahrerkabine. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Startermechanismus stetig verfeinert. Die Einführung von koaxial gewundenen Schrauben, Magnetspulen und Einrückhebeln vereinfachte den Einspurmechanismus erheblich – es musste nicht mehr das komplette Innenleben des Starters bewegt werden. Freilauflager sorgten dafür, dass der Starter nach dem Motorstart nicht überdreht wurde, was seine Lebensdauer deutlich erhöhte.
In den 1980er Jahren hielten Permanentmagnete und Planetengetriebe Einzug in die Startertechnologie. Dadurch konnten Größe und Gewicht erheblich reduziert werden – bei gleichbleibender oder sogar gesteigerter Leistung.

…in die Gegenwart
Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends begann schließlich die Zeit der Start/Stopp-Starter. Dank verbesserter Materialien und verstärkter Konstruktion war es nun möglich, den Motor nicht nur zu Beginn einer Fahrt zu starten. Vielmehr stoppt der Motor seitdem bei jedem Halt, etwa an Ampeln oder im Stop-and-Go-Verkehr, oder sogar bei Konstantfahrt auf der Autobahn (Segeln). Ein Tritt auf das Gaspedal startet ihn dann automatisch wieder. Damit leistet die Technologie bei SEG Automotive seit 2007 einen wichtigen Beitrag zur Kraftstoffersparnis und CO₂-Reduktion im Straßenverkehr.
Heute sind passende konventionelle und Start/Stopp-Starter für alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verfügbar – vom kompakten Stadtfahrzeug über Transporter und schwere Nutzfahrzeuge bis hin zu Land- und Baumaschinen. Diese breite Anwendungspalette bringt eine enorme Variantenvielfalt mit sich. Jeder Starter ist exakt auf die spezifischen Anforderungen seiner Einsatzumgebung abgestimmt, um maximale Zuverlässigkeit und Leistung zu gewährleisten.
Ein zentrales Kriterium ist zum Beispiel die Einbaulage des Starters. Während in einem Pkw der Stromweg von der Batterie im Motorraum oft nur wenige Zentimeter beträgt, kann er in Bussen oder Baumaschinen mehrere Meter lang sein – was besondere Anforderungen an die elektrische Auslegung stellt.
Doch selbst im Bereich der PKW gibt es erhebliche Unterschiede. Je nach Einbauort müssen spezielle Dichtungs- oder Wärmekonzepte entwickelt werden, um den Starter vor Staub, Feuchtigkeit oder extremen Temperaturen zu schützen.
Diese hohe Anpassungsfähigkeit ist nur durch modernste Entwicklungs- und Fertigungstechnologien in der Erstausrüstung möglich.

Starter im Aftermarket
Die enorme Variantenvielfalt heutiger Fahrzeuge spiegelt sich auch im Aftermarket wider. Damit Werkstätten zuverlässig arbeiten können, müssen Ersatzteile exakt passen – sowohl technisch als auch in ihrer Einbausituation.
Um die richtige Zuordnung sicherzustellen, sind umfassende Datenbanken wie TecDoc unerlässlich. Hersteller von Startern aber auch anderen Ersatzteilen, stellen hier präzise Informationen bereit, damit Werkstätten schnell und zuverlässig den passenden Starter finden – und Reklamationen durch Fehlanwendungen vermieden werden.
Für zeitwertgerechte Reparaturen ist die Wiederaufbereitung, auch Remanufacturing genannt, eine gute Ergänzung. Beim Zulieferer SEG Automotive werden Starter im Werk Miskolc (Ungarn) nach strengen Qualitätsstandards anhand automatisierter Serienprozesse wiederaufbereitet. Diese sind technisch gleichwertig mit einem Neuprodukt, aber durch die Wiederverwendung von Materialien ressourcenschonender und kostengünstiger.
Ergänzend sind im Aftermarket auch Starterersatzteile wie Kohlebürstenhalter, Anker oder Magnetspulen erhältlich. Damit lassen sich gezielt Reparaturen durchführen, wo sich ein Neuteil aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr lohnt.
Ob Wiederaufbereitung oder Austausch von einzelnen Komponenten – beide Ansätze verlängern die Lebensdauer des Starters und leisten damit ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
Gut zu wissen
- Was ist ein Starter?
Der Starter, auch Anlasser genannt, ist ein kleiner Elektromotor im Fahrzeugmotorraum und erforderlich, um den Verbrennungsmotor zu starten, bis dieser selbstständig läuft.
- Was macht ein Starter?
Wenn der Zündschlüssel gedreht oder der Startknopf betätigt wird, fließt Strom aus der Autobatterie zum Starter. Über eine Magnetspule wird das Starterritzel in Bewegung gesetzt und spurt auf dem Motorschwungrad ein. Anschließend beginnt das Ritzel zu rotieren und treibt das Motorschwungrad an. Da das Schwungrad direkt mit der Kurbelwelle verbunden ist, beginnt sich auch diese zu drehen. Die Kolben in den Zylindern werden bewegt, das Kraftstoff-Luft-Gemisch wird verdichtet und gezündet, der Verbrennungsprozess setzt ein und der Motor läuft selbstständig weiter. Abschließend spurt das Starterritzel wieder aus und der Starter bewegt sich in den Ausgangszustand.
- Was ist Unterschied zwischen PKW- und Nfz.-Starter?
Starter in Pkw sind kompakt und leicht gebaut, mit typischen Leistungen zwischen 1,2 und 2 kW. Im Vergleich dazu benötigen Nutzfahrzeuge wie Lkw oder Busse aufgrund ihrer größeren und leistungsstärkeren Motoren deutlich mehr Drehmoment beim Starten. Entsprechend sind Starter für Nutzfahrzeuge robuster konstruiert und erreichen Leistungen von 10 bis 25 kW. Während Pkw üblicherweise mit 12-Volt-Startern ausgestattet sind, kommen in Nutzfahrzeugen häufig 24-Volt-Systeme zum Einsatz, um die höhere Leistung effizient bereitzustellen und die Stromstärke zu reduzieren. Diese Anforderungen spiegeln sich auch im Gewicht wider: Pkw-Starter wiegen meist zwischen 2 und 4 kg, bei Nutzfahrzeugen liegt das Gewicht typischerweise zwischen 7 und 16 kg. Trotz dieser Unterschiede arbeiten beide Startertypen in Bezug auf ihr Leistungsgewicht – also der Leistung pro Kilogramm – ähnlich effizient.
- Konventioneller oder Start/Stopp-Starter?
Ein konventioneller Starter ist für deutlich weniger Startvorgänge ausgelegt als ein Start/Stopp-Starter. Während herkömmliche Starter etwa 60.000 Motorstarts über die Lebensdauer eines Fahrzeugs bewältigen, müssen Start/Stopp-Starter deutlich robuster sein und zwischen 150.000 und 330.000 Starts zuverlässig ausführen. Um dieser höheren Belastung standzuhalten, sind sie mechanisch verstärkt, schneller ansprechbar und für häufige Einsätze im Stadtverkehr optimiert.

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SEG Automotive
Christoph Hoelzl
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